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FSA-Kodex etabliert sich als Standard für ethisches Verhalten

„Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie e.V.“ veröffentlicht Jahresbericht für 2008

Berlin, 17. März 2009 – Im aktuellen Jahresbericht blickt der Verein „Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie e.V.“ (FSA) auf ein erfolgreiches Jahr 2008 zurück. Deutlich wurde vor allem, dass sich das Bewusstsein für die ethischen Standards in den Unternehmen weiter gesteigert hat. Ein wichtiger Schritt war das Inkrafttreten des „Kodex Patientenorganisationen“, der seit Oktober 2008 klare Richtlinien für eine transparente Zusammenarbeit von Pharma-Unternehmen und Patientenorganisationen setzt.

Mit dem vorliegenden Jahresbericht gibt der FSA einen Überblick über die geleistete Arbeit im Jahr 2008. Auch im vergangenen Jahr haben die 1. und 2. Instanz des FSA Fehlverhalten streng geahndet. Mittlerweile erkennen Zivilgerichte die FSA-Kodizes als Standard an und urteilen auf Basis dieser Richtlinien. Insgesamt wurden im Berichtszeitraum 37 Beanstandungsverfahren eröffnet, von denen 11 von Mitgliedern, 25 von Dritten und 1 durch den FSA-Vorstand initiiert wurden. Dass die Anzahl der Nicht-Mitglieder, die Beschwerden vorgebracht haben, überwiegt, zeigt die breite Bekanntheit des FSA.

„Die Mitglieder des FSA haben erneut unter Beweis gestellt, dass die eigenverantwortliche Selbstkontrolle in ihre tägliche Arbeit fest integriert ist“, so der FSA-Vorstandsvorsitzende Michael Klein. Als Beweis führt er die insgesamt gesunkene Anzahl von Fällen gegenüber dem Vorjahr an. „Dies ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die Unternehmen stärker für ethisches Marketing sensibilisiert sind“, so Klein. Er zeigt sich erfreut darüber, dass das Anliegen des Vereins zunehmend auch außerhalb der Pharma-Branche positiv wahrgenommen wird. Lobend äußerte sich etwa das Bundesministerium für Gesundheit, das den verbindlichen Normen des FSA einen hohen Wert zuschreibt. „Diese Anerkennung von außen bestätigt die richtige Ausrichtung unserer Arbeit“, so Klein.

Ein zukunftsweisender Schritt für den FSA war die Einführung des „Kodex Patientenorganisationen“, der seit Oktober 2008 die Zusammenarbeit der pharmazeutischen Industrie mit Patientenorganisationen regelt. Im Vordergrund steht ein offener und respektvoller Dialog mit allen Beteiligten. Ziel des Kodex ist es, die Neutralität und Unabhängigkeit von Organisationen der Patientenselbsthilfe zu wahren – zum Wohle der Patienten. Von Seiten der Ministerien und weiterer politischer Institutionen gab es bereits Zustimmung zum noch jungen Patientenkodex.

Dass die Kodex-Regelungen auch von anderen Branchen als Maßstab für ethisches Verhalten anerkannt werden, zeigt das Beispiel der Mitglieder des Verbandes der Diagnostica-Industrie e.V. (VDGH). Die Mitgliedsunternehmen, die diagnostische In-vitro-Tests zur Selbstanwendung durch die Patienten anbieten, haben 2008 ihren Kodex in Anlehnung an das FSA-Regelwerk entwickelt und lassen seine Einhaltung ab sofort von der FSA-Schiedsstelle überwachen. Damit unterwerfen sich erstmals medizintechnische Unternehmen den strengen Richtlinien des FSA.

Neben der Spruchkörpertätigkeit bildeten auch 2008 der Kontakt zu den Mitgliedern sowie die Kodexschulungen einen Schwerpunkt der Arbeit des FSA. So nutzte FSA-Geschäftsführer Michael Grusa als Repräsentant des Vereins die Möglichkeit, im direkten Kontakt mit den medizinischen Fachkreisen die freiwillige Selbstkontrolle greifbar zu machen. „Die ethischen Maßstäbe des FSA sind bei Meinungsbildnern und Bezugsgruppen grundsätzlich bekannt und anerkannt. Durch die Präsenz auf ärztlichen Kongressen und bei Podiumsdiskussionen kann ich unsere wichtige Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit weiter vorantreiben. Im Jahr 2008 konnte ich in Diskussionen auch Kritiker für die Arbeit des FSA sensibilisieren und Fürsprecher für unser Anliegen gewinnen“, betont Michael Grusa.

Für eine transparente und bessere Kommunikation wurde im Jahr 2008 die Website des FSA www.fsa-pharma.de überarbeitet. Somit kann jeder User schneller und einfacher relevante Informationen finden sowie aktuelle Beanstandungen einsehen.

Hier steht ab sofort auch der Jahresbericht 2008 kostenfrei zum Download zur Verfügung.

 

Über den FS Arzneimittelindustrie e.V.

Der Verein „Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie“ e. V. (FSA) sichert und überwacht die Zusammenarbeit zwischen Pharma-Industrie und den Angehörigen der Fachkreise sowie den Organisationen der Patientenselbsthilfe im Rahmen der bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen und seiner Verhaltenskodizes „FSA-Kodex zur Zusammenarbeit mit Fachkreisen“ und „FSA-Kodex zur Zusammenarbeit mit Patientenorganisationen“. Ziel ist es, ethisches Verhalten zwischen Pharma-Industrie und den Angehörigen der medizinischen Fachkreise sowie den in Organisationen zusammengeschlossenen Patienten zu fördern und einen fairen Wettbewerb der Unternehmen untereinander sicherzustellen.

Gegründet wurde der Verein mit Sitz in Berlin im Februar 2004 durch die Mitglieder des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller (VFA). Er nahm seine Tätigkeit im April des gleichen Jahres auf. Mittlerweile haben sich 70 pharmazeutische Unternehmen, darunter die großen in Deutschland tätigen, dem FSA angeschlossen, weitere 23 haben sich den beiden Kodizes unterworfen. Die Mitgliedsunternehmen haben sich durch die Anerkennung der FSA-Kodizes verpflichtet, zum einen die Therapiefreiheit des Arztes nicht zu beeinflussen, zum anderen die Neutralität und Unabhängigkeit der Patientenorganisationen zu respektieren, um die bestmögliche Versorgung des Patienten zu gewährleisten.