15 Jahre Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie e.V.
- Beitrag zu erhöhtem Vertrauen in das Gesundheitssystem
- Kodizes zur Definition ethischer Zusammenarbeit von Pharmaunternehmen mit Fachkreisangehörigen und Patientenorganisationen
- Selbstkontrolle der pharmazeutischen Industrie branchenübergreifendend anerkannter Standard
Berlin, 14. November 2019 – Seit nunmehr 15 Jahren trägt die Arbeit des Vereins „Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie e.V.“ (FSA) zur Vertrauensbildung der Öffentlichkeit in ein integres Gesundheitswesen bei. Der FSA-Vorstandsvorsitzende Peter Solberg betonte während seiner Rede im Rahmen der Festveranstaltung „15 Jahre FSA“ das Ziel, die öffentliche Wahrnehmung des Vereins als Ausweis ethischen Handels der pharmazeutischen Industrie in den kommenden Jahren weiter zu stärken.
Solberg unterstrich in seiner Ansprache, dass der FSA in den vergangen 15 Jahren viele seiner Ziele erreicht habe: „Der FSA hat einen wichtigen Beitrag geleistet, die Selbstverständlichkeit der Zusammenarbeit der Unternehmen mit Fachkreisangehörigen und Patientenorganisationen zu belegen. Diese Zusammenarbeit ist immer am Wohl der Patientinnen und Patienten ausgerichtet. Die letzten 15 Jahre sind zudem Beleg dafür, dass die Unternehmen eine branchen-initiierte Selbstregulation erfolgreich und nachhaltig bewerkstelligen. Dieser kategorische Imperativ wird auch in der Zukunft unser Ansporn sein“, so Solberg weiter.
Han Steutel, Präsident des Verbandes der forschenden Arzneimittelhersteller (vfa), bezeichnete in seiner Ansprache die Arbeit des FSA als großen Erfolg und wichtigen Beitrag zur öffentlichen Vertrauensbildung in das Gesundheitswesen. „Patientinnen und Patienten müssen darauf vertrauen können, dass allein medizinische Expertise über deren Behandlung entscheidet. Deshalb gründeten die Mitgliedsunternehmen des vfa die Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie.“ Steutel betonte in diesem Zusammenhang die wichtige Rolle der Selbstregulierung: „Alle vom FSA geschaffenen Initiativen wurden nicht von außen an uns herangetragen, sondern kamen aus den Mitgliedsunternehmen selbst. Dies macht unsere Branche zu Vorreitern. Auf diese Leistung können wir zurecht stolz sein“
Die Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Sabine Weiss, betonte in ihrem schriftlichen Grußwort, dass das Vertrauen von Patientinnen und Patienten in die Unabhängigkeit heilberuflicher Diagnosen und Therapieempfehlungen Voraussetzung für ein funktionierendes Gesundheitssystem sei. „Deshalb ist es gut, dass es seit 15 Jahren die Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie e.V. gibt, die als freiwilliger Zusammenschluss das Ziel hat, den lauteren Wettbewerb unter den Pharmaunternehmen mit Regeln, Werten und am Ende eben wenn nötig auch mit wirksamen Sanktionen durchzusetzen“, so Weiss.
Zwar gäbe es eine Reihe gesetzlicher Maßnahmen, „(..) freiwillige Selbstkontrolle wirkt aber früher und breiter. Vor allem die Beratung der Unternehmen im Vorfeld kann wesentlich dazu beitragen, dass es erst gar nicht zu Verstößen kommt, die das Vertrauen der Patienten in eine evidenzbasierte Information über Arzneimittel und in eine unabhängige und unbeeinflusste Therapie gefährden.“
Soziologe Professor Dr. Armin Nassehi hält Gastvortrag
Der Vortrag des Gastredners kreiste um Fragen der Ethik: „Ethik, Transparenz, Selbstverantwortung – eine komplexe Konstellation“, unter diesem Titel erläuterte der Soziologe Prof. Dr. Armin Nassehi (Ludwig-Maximilians-Universität München) die aktuelle geisteswissenschaftliche Debatte zu Fragestellungen der Transparenz.“ Dabei betonte er, dass Transparenz allein nicht für den Erfolg der pharmazeutischen Selbstkontrolle ausreiche: „Transparenz selbst schafft kein Vertrauen.“ Die Stärke der Selbstkontrolle werde erst durch ergänzt durch die implizierte Sanktionsdrohung durch die Schiedsstelle möglich, so Nassehi. „Diese Sanktionen sind nicht nur ein Signal nach innen, sondern auch ein Signal an die Öffentlichkeit. Damit dieses Signal aber auch wirkt, ist es wichtig, dass die vom FSA ausgeführte Selbstkontrolle strengere Regeln erlässt als es der Gesetzgeber vorsieht.“
Über den FSA
Der Verein „Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie e.V.“ (FSA) ist ein Zusammenschluss von 56 namhaften Pharmaunternehmen zum Wohle von Patientinnen und Patienten. Wir schaffen klare Regeln und einheitliche Standards in der Zusammenarbeit zwischen forschender pharmazeutischer Industrie und pharmazeutischen Unternehmen und Ärztinnen und Ärzten, Apothekerinnen und Apothekern sowie weiteren Angehörigen der medizinischen Fachkreise und den Organisationen der Patientenselbsthilfe. Hierzu hat der FSA Kodizes mit Verhaltensgrundregeln entwickelt, die eine unlautere Beeinflussung von Ärzteschaft und Patientenorganisationen ausschließen. Zur wirksamen Durchsetzung wird jede Missachtung öffentlich gemacht und sanktioniert. Hierdurch wird den Verhaltenskodizes Nachdruck verliehen. Verstöße kann jeder melden, auch anonym.
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