FSA veröffentlicht Zuwendungen von Pharma-Unternehmen an Patientenorganisationen
Berlin, 17. April 2012 – Mit dem „Kodex Patientenorganisationen“ haben sich die Mitglieder des Vereins „Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie e.V.“ (FSA) dazu verpflichtet, ihre Zuwendungen an Patientenorganisationen in Form und Höhe jährlich offenzulegen. Der FSA nimmt seine Aufgabe ernst, für mehr Transparenz im Pharma-Marketing zu sorgen. Deshalb veröffentlicht er ab sofort eine Transparenzliste mit Verlinkungen zu den Unternehmensseiten, auf denen diese Zuwendungen vermerkt sind. Unter http://www.fs-arzneimittelindustrie.de/index.php?id=182 kann die Übersicht künftig eingesehen werden.
Ein enger und offener Dialog ist zentraler Bestandteil der Arbeit von Arzneimittelherstellern und Patientenorganisationen. Durch ihn bieten sich Chancen auf beiden Seiten: Patientenorganisationen erhalten wichtige Unterstützung und Hilfestellung, zum Beispiel durch die Beratung und Serviceleistungen der Pharma-Unternehmen. Die Unternehmen wiederum erhalten wichtige Einblicke in Krankheitsverläufe sowie Praxiserfahrungen bei der Therapie. Trotzdem ist es notwendig, Spielregeln für eine Zusammenarbeit zu definieren, durch die die Unabhängigkeit und Neutralität der Patientenorganisationen gewahrt bleibt.
Die Mitgliedsunternehmen des FSA verpflichten sich mit dem Kodex freiwillig zur Transparenz in der Zusammenarbeit mit Patientenorganisationen. Dazu müssen sie seit 2008 offenlegen, welche Organisation sie unterstützen und in welcher Weise. Dies umfasst sowohl finanzielle Leistungen als auch die indirekte Förderung, beispielsweise durch zur Verfügung gestellte Serviceleistungen oder Schulungen. Stichtag ist jeweils der 31. März eines Jahres für die Zuwendungen im Vorjahr. Der FSA listet ab sofort die Webseiten der Mitgliedsunternehmen auf, auf denen die Zuwendungen veröffentlicht sind.
Dr. Holger Diener, Geschäftsführer des FSA, betont: „Unsere Mitglieder setzen sich für einen respektvollen Dialog mit Patientenorganisationen ein. Der Kodex sichert eine ethisch einwandfreie Zusammenarbeit. Mit der veröffentlichten Übersicht trägt die freiwillige Selbstkontrolle dem Grundsatz der Transparenz Rechnung. Der FSA nimmt darüber hinaus den regelmäßigen Austausch mit der Patientenselbsthilfe sehr ernst, um bestehende Bestimmungen im Sinne einer vertrauensvollen Kooperation gemeinsam weiterzuentwickeln.“
Die Daten der Transparenzliste beruhen auf den Angaben der Unternehmen. Der FSA übernimmt keine Haftung für deren Aktualität und Vollständigkeit.
Über den FS Arzneimittelindustrie e.V.
Der Verein „Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie e.V.“ (FSA) sichert und überwacht seit 2004 die Zusammenarbeit zwischen Pharmaunternehmen und den Angehörigen der medizinischen Fachkreise sowie den Organisationen der Patientenselbsthilfe. Diese Verhaltensgrundregeln sind in zwei sanktionsbewehrten FSA-Kodizes festgeschrieben und setzen wirksame Maßstäbe für transparentes und ethisch korrektes Verhalten, um die Zusammenarbeit im pharmazeutischen Bereich zu fördern und einen fairen Wettbewerb der Unternehmen untereinander sicherzustellen.
Der FSA ist das Selbstkontrollorgan der Pharmaindustrie, das Verstöße gegen diese Regeln konsequent ahndet – mit Abmahnungen, Geldbußen, Namensnennungen und öffentlichen Rügen. Die dem FSA angeschlossenen Unternehmen repräsentieren mehr als 70 Prozent des deutschen Pharma-Markts. Der FSA ist damit die maßgebende Kontroll- und Sanktionierungsinstanz in der Branche. Auch Nicht-Mitgliedsunternehmen können sich den strikten Kodex-Regelungen nicht entziehen, denn bei Fehlverhalten geht der FSA als Wettbewerbsverein zivilgerichtlich gegen sie vor.