Korruptionsbekämpfung ist beim FSA Pflicht
Ergebnisse der aktuellen PWC-Studie „Wirtschaftskriminalität – Pharmaindustrie“ erzeugen verzerrtes Bild der Branche: „Kodex Fachkreise“ des FS Arzneimittelindustrie e.V. mit klaren Regeln gegen Korruption – Compliance-Programme und regelmäßige Schulungen Standard für FSA-Mitgliedsunternehmen
Berlin, 16. April 2013 – Der Verein Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie e.V. (FSA) stellt zu einer aktuellen Studie der Wirtschaftsberatung PricewaterhouseCoopers unter dem Titel „Wirtschaftskriminalität – Pharmaindustrie“ fest: Die Ergebnisse der aktuellen Studie „Wirtschaftskriminalität Pharmaindustrie“ der Wirtschaftsberatung PricewaterhouseCoopers erzeugen ein verzerrtes Bild der Korruptionsbekämpfung in der deutschen Pharmabranche. „Zentrale Aussagen der Studie decken sich nicht mit den Erfahrungen und Selbstverpflichtungen der Marktteilnehmer, insbesondere der Mitgliedsunternehmen des FSA“, sagt Dr. Holger Diener, Geschäftsführer des FSA.
Für die Mitgliedsunternehmen des FSA, die mehr als 70% des deutschen Pharma-Markts mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln repräsentieren, gelten klare Spielregeln. Der etablierte Kodex Fachkreise setzt bereits seit 2004 ethische Standards für die Zusammenarbeit der Pharmaindustrie mit medizinischen Fachkreisen. „Von Untätigkeit der Branche, wie in der Studie bilanziert, kann keine Rede sein“, sagt Diener.
Im Gegenteil: So erfasst etwa der Kodex Fachkreise bereits seit 2004 — und damit lange vor der BGH-Entscheidung — alle Ärzte in gleicher Weise; unabhängig davon, ob es sich um angestellte Ärzte in Kliniken oder den niedergelassenen Vertragsarzt handelt. Mit der Mitgliedschaft im FSA haben sich die Unternehmen dazu verpflichtet, sich an den Kodex zu halten. Dazu gehört, dass die Unternehmen Compliance-Programme aufsetzen, mit denen sie die Einhaltung der FSA-Kodizes gewährleisten. „Dass der Bekämpfung von Korruption im Vergleich zu anderen Branchen weniger Aufmerksamkeit gewidmet würde, ist also nicht richtig“, sagt Diener. „Die Einhaltung der Kodexregeln gewährleistet, dass die Zusammenarbeit mit den medizinischen Fachkreisen in einem angemessenen und sozialadäquaten Rahmen stattfindet und die Gefahr mit Anti-Korruptionsregeln in Konflikt zu geraten, ausbleibt. “
Neue Maßstäbe für Transparenz
Die umfassende Transparenz bei allen Kooperationen ist ein weiterer Grundstein zur Bekämpfung der Korruption im Gesundheitswesen. Daher werden alle FSA-Mitglieder noch in diesem Jahr einen Transparenzkodex verabschieden, der die künftige Offenlegung der Kooperationsbeziehungen zu Ärzten und anderen Angehörigen der Fachkreise vorsieht. Gerade in diesem Kontext würde der FSA eine gesetzliche Regelung, wie sie in anderen Ländern bereits umgesetzt worden ist, begrüßen.
Über den FS Arzneimittelindustrie e.V.
Der Verein „Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie e.V.“ (FSA) sichert und überwacht seit 2004 die Zusammenarbeit zwischen Pharmaunternehmen und den Angehörigen der medizinischen Fachkreise sowie den Organisationen der Patientenselbsthilfe. Diese Verhaltensgrundregeln sind in zwei sanktionsbewehrten FSA-Kodizes festgeschrieben und setzen wirksame Maßstäbe für transparentes und ethisch korrektes Verhalten, um die Zusammenarbeit im pharmazeutischen Bereich zu fördern und einen fairen Wettbewerb der Unternehmen untereinander sicherzustellen.
Der FSA ist das Selbstkontrollorgan der Pharmaindustrie, das Verstöße gegen diese Regeln konsequent ahndet – mit Abmahnungen, Geldbußen, Namensnennungen und öffentlichen Rügen. Die dem FSA angeschlossenen Unternehmen repräsentieren mehr als 70 Prozent des deutschen Pharma-Markts. Der FSA ist damit die maßgebende Kontroll- und Sanktionierungsinstanz in der Branche. Auch Nicht-Mitgliedsunternehmen können sich den strikten Kodex-Regelungen nicht entziehen, denn bei Fehlverhalten geht der FSA als Wettbewerbsverein zivilgerichtlich gegen sie vor.