Pharmaindustrie ist Vorreiter bei nachhaltiger Transparenz – FSA veröffentlicht erneut Zuwendungen der Mitgliedsunternehmen an Patientenorganisationen für 2016 nutzerfreundlich in Datenbank
Berlin, 3. April 2017 – Bereits seit 2009 veröffentlichen die Mitglieder des Vereins „Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie e.V.“ (FSA) jährlich sämtliche Zuwendungen an Patientenorganisationen. Neben der Transparenzliste mit den Verlinkungen zu den Veröffentlichungen der einzelnen Unternehmen steht in diesem Jahr zum zweiten Mal zusätzlich eine Datenbank zur Verfügung, in der die Daten der Pharmaunternehmen nach Empfänger, Höhe und Zweck der Zuwendungen nutzerfreundlich durchsuchbar sind.
Transparenzliste und Datenbank sind unter folgendem Link erreichbar:
http://www.fsa-pharma.de/bezugsgruppen/patientenorganisation/
Für FSA-Geschäftsführer Dr. Holger Diener ist die praktizierte Transparenz der entscheidende Faktor: „Der FSA steht für nachhaltige Transparenz. Diesen Weg gehen wir konsequent mit unseren Mitgliedern – zum Wohle der Patienten. Die Offenlegung und Nachvollziehbarkeit der Daten schaffen Vertrauen und bekämpfen Misstrauen.“
Bereits 2008 haben die FSA-Mitglieder im FSA-Kodex Patientenorganisationen verbindliche Regeln für die Zusammenarbeit mit dieser Gruppe beschlossen. Basierend auf diesem Kodex informieren die Mitgliedsunternehmen des FSA seit 2009 die Öffentlichkeit jährlich über alle Zuwendungen an Selbsthilfeorganisationen in Form und Höhe. Dazu zählen etwa finanzielle Leistungen zur Unterstützung von Veranstaltungen oder der Druck von Informationsmaterialien. Alle Zuwendungen werden von den Unternehmen schriftlich dokumentiert, sodass jeder Einzelfall leicht nachvollziehbar ist.
Im Jahr 2016 wurden Patientenorganisationen von den FSA-Mitgliedern in Höhe von rund 5 Millionen Euro unterstützt. Dies entspricht deutlich weniger als 10 Prozent der jährlichen Zuwendungen, die die Organisationen bspw. von den gesetzlichen Krankenkassen erhalten. Das ist ein adäquater Beitrag, mit dem die Pharmafirmen die notwendige Zusammenarbeit mit den Patientenorganisationen unterstützen. Denn oftmals können Patientenveranstaltungen oder vergleichbare Austauschforen nur aufgrund dieser Förderung stattfinden und wären ohne die Unterstützung der Unternehmen nicht finanzierbar. Dies stärkt das Verständnis und den notwendigen Austauschen zwischen den Patienten mit ihrem gelebten Wissen um die Krankheit und den Unternehmen, die mit der Entwicklung neuer und innovativer Arzneimittel ihren Beitrag bei der Therapie leisten.
Dr. Martin Danner, Geschäftsführer der BAG SELBSTHILFE, begrüßt die Transparenzbestimmungen des FSA auch aus Sicht der Patientenorganisation: „Die Arbeit der Selbsthilfeorganisationen chronisch kranker und behinderter Menschen wird vor allem durch das ehrenamtliche Engagement der Betroffenen getragen. Viele Unterstützungs- und Beratungsangebote könnten aber nicht ohne eine hinreichende finanzielle Grundlage realisiert werden. Es ist zu begrüßen, dass sich neben der öffentlichen Hand, gesetzlichen Krankenkassen und anderen Förderern auch die Pharmaunternehmen hier engagieren. Wichtig ist, dass die Zusammenarbeit auf Augenhöhe stattfindet und von außen klar nachvollziehbar ist. Die Offenlegung fördert diese Vertrauensbildung und sichert die Neutralität und Unabhängigkeit der Organisationen.“
Sowohl der Kodex des FSA als auch die entsprechenden Vorgaben der Patientenselbsthilfe gewährleisten, dass bei den Kooperationen neben den gesetzlichen Vorgaben wie dem Heilmittelwerberecht weitergehende klare Spielregeln eingehalten werden. Der Transparenzgedanke bestimmt seit jeher das Handeln der FSA-Mitgliedsunternehmen. Die Offenlegung der Zuwendungen an Patientenorganisationen hat sich in den vergangenen acht Jahren in der Branche etabliert und zum Standard entwickelt.
Inzwischen gehen die FSA-Mitglieder noch einen Schritt weiter und übertragen diese Regelung auch auf den ärztlichen Bereich. Nach dem FSA-Transparenzkodex veröffentlichen die Unternehmen seit 2016 analog zum Kodex Patientenorganisationen alle Zuwendungen an Ärzte sowie weitere Angehörige der Fachkreise und medizinische Einrichtungen. “Transparenz ist vielleicht nicht immer der einfachste Weg. Wir sind aber nachhaltig davon überzeugt, dass es der richtige Weg ist. Daher werden die FSA-Mitglieder diesen Weg auch in der Zukunft konsequent weitergehen“, so Dr. Diener abschließend.