Strenge Regelungen für ein Höchstmaß an Transparenz „Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie e.V.“ veröffentlicht Jahresbericht 2012
Berlin, 31.05.2013 – Der Verein „Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie e.V.“ (FSA) zieht in seinem aktuellen Jahresbericht eine positive Bilanz seiner Tätigkeit im Berichtsjahr 2012. Das Bewusstsein der Öffentlichkeit für den Nutzen und die Notwendigkeit der freiwilligen Selbstkontrolle bei der Korruptionsbekämpfung und Transparenzherstellung wurde im vergangenen Jahr weiter geschärft. Die Arbeit und das Anliegen des FSA werden aktiv von allen relevanten Bezugsgruppen unterstützt. Damit ist der FSA im abgelaufenen Berichtsjahr seinem Ziel näher gekommen, die ethischen Standards des Vereins auf eine breite gesellschaftliche Basis zu stellen.
Im vorliegenden Jahresbericht gibt der FSA einen Überblick über die erfolgreiche Tätigkeit im Jahr 2012. Dem FSA wurden im vergangenen Berichtsjahr 22 Beanstandungen vorgelegt, davon zehn durch Mitgliedsunternehmen. Dies ist ein deutliches Zeichen für das Engagement der Unternehmen, den Gedanken einer ethisch einwandfreien Zusammenarbeit selbsttätig voranzutreiben. Indem die Unternehmen das Handeln der anderen Marktteilnehmer im Blick behalten und Fehlverhalten beanstanden, sorgen sie dafür, dass die Selbstkontrolle funktioniert. Die Mitarbeit aller relevanten Bezugsgruppen des FSA trägt entscheidend dazu bei, dass der FSA seiner Funktion als Kontroll- und Sanktionierungsinstanz konsequent nachkommen kann. „Daher ist es erfreulich, dass die Öffentlichkeit im vergangenen Jahr verstärkt der Aufforderung des Vereins, Fehlverhalten zu melden, nachkam. Acht Beanstandungen wurden im vergangenen Jahr von Dritten eingereicht“, unterstreicht Dr. Holger Diener, Geschäftsführer des FSA, die Bilanz. In seiner Funktion als Geschäftsführer leitete Diener zusätzlich vier Verfahren ein.
Selbstregulierung besitzt hohen Stellenwert in der Pharmabranche
Das Jahr 2012 war für den FSA vorrangig von zwei Themen geprägt. Der Bundesgerichtshof (BGH) entschied im Juni 2012, dass niedergelassene Vertragsärzte nach geltendem Recht nicht wegen Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr strafrechtlich zu belangen sind. „Dieses Urteil verdeutlicht einmal mehr, welch hohen Stellenwert die Selbstregulierung in der Pharmabranche einnimmt“, betont Michael Klein, Vorstandsvorsitzender des FSA. „Der eingeschlagene Weg des FSA ist wichtig und richtig. Und nun kommt der logische und folgerichtige Schritt: die umfassende Transparenz“, so Klein weiter. Im Sommer 2012 kündigte der europäische Dachverband der forschenden Pharma-Unternehmen (EFPIA) an, einen Transparenzkodex einzuführen, nach dem künftig alle geldwerten Zuwendungen von Pharmaunternehmen an Ärzte veröffentlicht werden.
Auch im Jahr 2013 wird sich der FSA für ein ethisch einwandfreies Pharma-Marketing einsetzen und den Grundsatz der Transparenz weiter ausbauen. „Die Mitgliedsunternehmen des FSA handeln stets nach der Maxime der Transparenz. Auf die Einführung des Kodex sind sie daher gut vorbereitet“, so Diener. Der FSA beteiligt sich aktiv an der Ausgestaltung der Regelungen und sorgt für die Durchsetzung und Überwachung des Kodex. Der Transparenzkodex wird noch in diesem Jahr verabschiedet.
Darüber hinaus wird der FSA im laufenden Jahr Unternehmen, Ärzteschaft, Patientenorganisationen und Medien dazu auffordern, Fehlverhalten zu melden. Beanstandungen können dabei schnell und unbürokratisch mit dem Beanstandungsformular auf der Homepage des FSA unter www.fs-arzneimittelindustrie.de eingereicht werden. Mit dem Formular will der FSA vermeiden, dass Beanstandungen aufgrund fehlender Angaben nicht verfolgt werden können. Mit konkreten Fragen, die vollständig beantwortet werden sollten, wird gewährleistet, dass dem FSA ausreichend Informationen vorliegen, um als Sanktionierungsinstanz tätig zu werden. Auch alle Entscheidungen der FSA-Schiedsstelle sind auf der Homepage des FSA jederzeit einsehbar. Bei Verstößen wird der Name des Unternehmens genannt – ganz im Sinne der Transparenz.
Der aktuelle Jahresbericht 2012 ist zudem ab sofort auf der FSA-Website kostenfrei als Download hinterlegt: http://www.fs-arzneimittelindustrie.de/servicedownloads/downloads/.
Über den FS Arzneimittelindustrie e.V.
Der Verein „Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie e.V.“ (FSA) sichert und überwacht seit 2004 die Zusammenarbeit zwischen Pharmaunternehmen und den Angehörigen der medizinischen Fachkreise sowie den Organisationen der Patientenselbsthilfe. Diese Verhaltensgrundregeln sind in zwei sanktionsbewehrten FSA-Kodizes festgeschrieben und setzen wirksame Maßstäbe für transparentes und ethisch korrektes Verhalten, um die Zusammenarbeit im pharmazeutischen Bereich zu fördern und einen fairen Wettbewerb der Unternehmen untereinander sicherzustellen.
Der FSA ist das Selbstkontrollorgan der Pharmaindustrie, das Verstöße gegen diese Regeln konsequent ahndet – mit Abmahnungen, Geldbußen, Namensnennungen und öffentlichen Rügen. Die dem FSA angeschlossenen Unternehmen repräsentieren mehr als 70 Prozent des deutschen Pharma-Markts. Der FSA ist damit die maßgebende Kontroll- und Sanktionierungsinstanz in der Branche. Auch Nicht-Mitgliedsunternehmen können sich den strikten Kodex-Regelungen nicht entziehen, denn bei Fehlverhalten geht der FSA als Wettbewerbsverein zivilgerichtlich gegen sie vor.