Transparenzveröffentlichungen 2025: Die wichtigsten Inhalte auf einen Blick

Im Berichtsjahr 2024 tätigten die Mitgliedsunternehmen des Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie e.V. (FSA) Leistungen in Höhe von rund 768,7 Millionen Euro an Ärztinnen und Ärzte und weitere Angehörige der Fachkreise, Institutionen des Gesundheitswesens und medizinische Einrichtungen. Darüber hinaus wurden Patientenorganisationen mit rund 9,9 Millionen Euro unterstützt.

Für die Erforschung und Entwicklung innovativer Therapien sowie deren Einsatz in der Praxis sind Kooperationen von Pharmaunternehmen mit der akademischen Forschung, der Ärzteschaft und Patientenorganisationen unabdingbar. Voraussetzung für die öffentliche Akzeptanz dieser Zusammenarbeit ist das Vertrauen in die Integrität der Kooperationen. Aus diesem Grund veröffentlichen die Mitgliedsunternehmen des FSA jährlich ihre geldwerten Leistungen.

Die Kodizes

Grundlage der jährlichen Veröffentlichung sind der FSA-Transparenzkodex und der FSA-Kodex Patientenorganisationen. Diese sind für alle Mitgliedsunternehmen verbindlich und verpflichten dazu, geldwerte Leistungen an Angehörige der Fachkreise, Institutionen des Gesundheitswesens sowie an Patientenorganisationen offenzulegen.

Die jährliche Transparenzveröffentlichung ist ein zentrales Instrument der freiwilligen Selbstregulierung und schafft Vertrauen in die für den medizinischen Fortschritt wichtige Zusammenarbeit der Akteure im Gesundheitswesen. Mit der Umsetzung der beiden Kodizes gehen die FSA-Mitgliedsunternehmen weit über bestehende gesetzliche Anforderungen hinaus und tragen damit erheblich zu mehr Transparenz und Nachvollziehbarkeit im Gesundheitswesen bei.

Die Transparenzveröffentlichung erfolgt in diesem Jahr zum zehnten Mal in Folge, die jährliche Veröffentlichung der Leistungen an Patientenorganisationen erfolgt bereits seit 2008. Die Einhaltung der Regeln wird von der unabhängigen FSA-Schiedsstelle überwacht. Verstöße gegen die Kodizes können bei der Schiedsstelle von jeder Person und jeder Institution angezeigt werden.

Fachkreisangehörige

Transparenz schafft Vertrauen. Deshalb informieren unsere Mitgliedsunternehmen in den Transparenzveröffentlichungen über Art, Umfang und Empfänger von finanziellen Zuwendungen an Fachkreisangehörige. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Leistungen an Ärztinnen und Ärzte sowie andere Fachkreisangehörige und deren Einrichtungen gestiegen. Insgesamt brachten die FSA-Mitgliedsunternehmen hier Gesamtleistungen in Höhe von rund 768,7 Millionen Euro auf (2023: 694 Millionen Euro).

Erneut wurde der größte Teil der Leistungen in Forschung und Entwicklung investiert (rund 532 Millionen Euro). An zweiter Stelle folgen die Zuwendungen an medizinische Institutionen und Einrichtungen (darunter beispielsweise Kooperationen im Rahmen von Kongressen und Veranstaltungen) von rund 143,4 Millionen Euro. Leistungen an Ärztinnen und Ärzte sowie weitere Angehörige der Fachkreise wurden in Höhe von ca. 93,3 Millionen Euro erbracht. Letzteres beinhaltet beispielsweise Vertragshonorare sowie Ausgaben im Rahmen von Fortbildungsveranstaltungen.

Die Zusammenarbeit der Beteiligten ist für die Entwicklung und Anwendung innovativer Therapien essenziell. Die erbrachten Leistungen erfolgen auf Basis der klaren FSA-Regelungen und sind im Rahmen der jährlichen Transparenzveröffentlichungen nachvollziehbar.

 

Zustimmung zur namentlichen Nennung

Die FSA-Mitgliedsunternehmen sind nach dem europäischen und deutschen Datenschutzrecht verpflichtet, Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Kooperation um ihre datenschutzrechtliche Zustimmung zur individuellen Nennung von Leistungsbezügen zu bitten. Wird diese nicht erteilt, werden die Leistungen von den Unternehmen anonym und aggregiert offengelegt.

Im Berichtsjahr 2024 stieg die Zustimmungsquote erneut an und liegt nun bei 25 Prozent (2023: rund 23 Prozent). Die Zustimmung von Ärztinnen und Ärzten ist ein wichtiger Baustein für mehr Transparenz in der Zusammenarbeit zwischen pharmazeutischer Industrie und medizinischen Fachkreisen. Der FSA und seine Mitgliedsunternehmen setzen sich daher kontinuierlich dafür ein, die individuelle Zustimmung weiter zu fördern – auch durch transparente Informationsangebote. Weitere Informationen zu diesem Thema können Sie in der FSA-Broschüre „Ihr Beitrag für mehr Transparenz“ nachlesen.

Patientenorganisationen

Neben der Zusammenarbeit mit medizinischen Fachkreisen legen die FSA-Mitgliedsunternehmen auch ihre Zuwendungen an Patientenorganisationen offen. Diese umfassen unter anderem Spenden, projektbezogene Förderungen sowie Sponsoring von Veranstaltungen oder Informationsmaterialien. Im Berichtsjahr 2024 wurden in diesem Bereich Leistungen in Höhe von 9,9 Millionen Euro investiert (2023: rund 9,6 Millionen Euro).

Die Zusammenarbeit mit den Organisationen der Patientenselbsthilfe erfolgt auf der Grundlage des FSA-Kodex Patientenorganisationen. Sie ist für pharmazeutische Unternehmen von großer Bedeutung, um Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten besser zu verstehen und Therapiebedarfen zu begegnen. Ihre Perspektive frühzeitig und wirksam in medizinische Entwicklungen einzubinden – unter Wahrung der Unabhängigkeit und Transparenz – ist unerlässlich für die Entwicklung innovativer Gesundheitslösungen.

 

Transparenz im Gesundheitswesen

Die jährliche Offenlegung aller Leistungen an Ärztinnen und Ärzte und andere Fachkreisangehörige und deren Einrichtungen sowie Patientenorganisationen ist ein zentrales Element der freiwilligen Selbstkontrolle im Gesundheitswesen. Mit der Transparenzveröffentlichung leisten die FSA-Mitgliedsunternehmen einen aktiven Beitrag zu einer sachlichen und informierten Debatte über die Rolle der Pharmaindustrie im Gesundheitssystem. Unsere Expertise und jahrelange Erfahrung werden wir auch weiterhin in die Diskussion mit Akteuren aus Politik, Governance und Gesundheitswesen einbringen.

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